Wie sich depressive Menschen und zu Burnout neigende Menschen in ihren Grundeinstellungen und Sichtweisen und in ihrem Welt- und Selbstbild voneinander unterscheiden beschreibt Ortwin Meiss.
Depressive Menschen neigen zu Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit, dadurch haben sie das Gefühl keinen Einfluss auf ihre Situation zu haben. Sie schätzen sich selbst als abhängig von negativen äußeren nicht veränderbaren Umweltbedingungen und haben keine Hoffnung ihre Zukunft positiv beeinflussen zu können. Sie unterschätzen ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten ihre Situation verändern zu können und sind blind für ihre Potenziale und Ressourcen, die sie nutzen könnten. Die Gründe für ihren emotionalen Zustand sehen sie eher im Verhalten ihres sozialen Umfeldes und in den Umweltbedingungen.
Als Kinder wurden depressive Menschen mit nicht kindgerechten Aufgaben betreut, statt Lob und Anerkennung gab es Drohungen von Liebesentzug, oder Suizid. Das Kind wurde mit Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen gefügig gemacht und unter Druck gesetzt. Manche depressiven Menschen mussten als Kind erleben, dass all ihre Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt waren und die Familie trotzdem nicht gerettet werden konnte.
Burnout Gefährdete glauben alles unter Kontrolle zu haben. Sie sind der Meinung egal wie die Umweltfaktoren sind, mit der nötigen Strategie und mit dem entsprechenden Engagement ist alles hinzubekommen. Zu Burnout neigende Menschen denken alles schaffen zu können, wenn sie es nur richtig angehen würden. Sie überschätzen ihre Möglichkeiten sowohl was ihre Fähigkeiten Anforderungen zu bewältigen betrifft, als auch die Fähigkeit sich unpassenden Situationen anzupassen. Der Burnout Gefährdete kämpft darum, das zu schaffen, was nicht zu schaffen ist. Er neigt dazu seine Bedürfnisse zu ignorieren und über seine Grenzen zu gehen. Scheitert er, begreift er das als persönliches Versagen und gibt sich selbst die Schuld.
Auch Burnout Gefährdete wurden als Kinder in nicht kindgerechte Rollen gedrängt und damit überfordert, aber sie wurden gelobt und bestätigt und etablierten ein Gefühl der Wichtigkeit und Selbstwirksamkeit. Menschen mit Burnout werden dann depressiv, wenn sie merken dass ihre Anstrengungen nicht zu den Ergebnissen führen die sie erwartet haben.
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